Andacht aus dem Gemeindebrief
Ich wünsche mir, dass die Freude – wenigstens für einen
kurzen Moment – keine Grenzen kennt. Wie ein Kind, das
quietscht vor Glück.
Ich wünsche mir mehr Jogginghosen-Tage, an denen ich
mich wohlfühle, ohne anderen gefallen zu müssen.
Ich wünsche mir mehr Zeit, um ohne Plan und Ziel in den
Sternenhimmel zu schauen. Welch ein Gemälde Gottes!
Ich wünsche mir mehr Gelassenheit in ernüchternden Zeiten.
Nicht nur wir bauen an dem, was Kirche ist. Sondern auch Gott.
Ich wünsche mir mehr Erinnerungen miteinander zu teilen.
Nicht unter dem Motto „Früher war alles besser“, sondern
als einmalige Zeugnisse deines Lebens.
Ich wünsche mir den aufmerksamen Blick auf das Jesuskind:
Arm und bedürftig, schutzlos und klein beginnt das Leben
dieses Menschen, durch den wir Gott sehen.
Ich wünsche mir deshalb weniger „Egal“-Haltung, weniger
Abstumpfung. Sondern wahrhaftige Betroffenheit und
einen wachen Blick für jeden, der Hilfe sucht.
Ich wünsche mir offene Tore und Türen. Eine weit geöffnete
Herzenstür für einen hilfesuchenden Blick, der meinen
trifft. Einen freien Sitzplatz neben mir, reserviert für einen
Menschen, den ich noch nicht kenne.
Ich wünsche mir frische Luft zum Atmen für alle Gottesgeschöpfe.
Eine Pause zum Durchatmen für alle, die gerade
so über die Runden kommen. Einen langen Atem für alle,
die Demokratie und Menschenrechte verteidigen.
Blick nach vorne. Sondern Zeit für Tränen und Zeit zum
Lächeln beim Blick auf die Fotos dieses Jahres.
Ich wünsche mir für dieses und auch für nächstes Jahr, dass der
Ruf der Engel in jedes Haus reicht: „Fürchtet euch nicht“
(Lk 2,10)
Keine Furcht mehr: Nichts brauchen wir dringender.