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Aus dem Gemeindebrief

Andach: Fürsorglichkeit

Liebe Leserin, lieber Leser! „Pass gut auf dich auf!", „Bleib gesund!" - So tönten die Abschiedsgrüße in den letzten eineinhalb Jahren. Fürsorglich und ein wenig besorgt klangen sie.

Wen wundert es?

Denn solange ein fieser unsichtbarer Virus uns bedroht, rücken wir enger zusammen und schauen mehr nach einander. Ich kenne einen Freundeskreis, wo man sich regelmäßig sonntags zum Kochen und Mittagessen einlädt. Andere Leute rufen regelmäßig an und halten den Kontakt.

Die Worte des Hebräerbriefs gehen noch weiter. Denn da gibt es nicht nur die Fürsorge, sondern auch den Ansporn zu Liebe und guten Werken.

Ich weiß ja nicht, wie es bei Ihnen ist: meine Freunde, Bekannten und Nachbarn würden etwas empfindlich reagieren, wenn ich sie zu guten Werken anspornen wollte.

„Was willst du eigentlich? Fang lieber mal bei dir selber an!", wäre da sicher die ungehaltene Antwort, wenn ich mit dem erhobenen Zeigefinger käme. Und damit hätten sie natürlich Recht. Es gibt keinen besseren Ansporn zu Liebe und guten Werken als ein gutes Vorbild. Denn wir alle passen uns an unsere Umgebung an. Ist einer großzügig und bringt für alle mit, dann kann ein anderer schlecht nur für sich sorgen, ohne sich auf Dauer dem Spott auszusetzen.

So ähnlich ist es ja in der Kindererziehung, nicht wahr? Es ist völlig sinnlos, Kinder zu erziehen, sie machen einem ja sowieso alles nach! Wir merken: das Vorbild wirkt, denn es macht glaubwürdig. Es ist quasi ansteckend.

Stecken wir einander mit guten Werken und Freundlichkeit an.

Was halten sie davon? Einen gesegneten Herbst wünscht

Ihre Pfarrerin Amina Bruch-Cincar


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